Nach der Wahl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Leser,

Mit dem 27.9.2009 wurde endlich die Ära Ulla Schmidt beendet. Noch wissen wir nicht, wer ihre Nachfolge übernimmt und ob es für die Zwangsversicherten und ihre Behandler zukünftig zu Verbesserungen kommt oder nicht.
Man sollte in Anbetracht der knappen Mittel im sozialen Bereich nicht Wunder erwarten.
Wir Zahnärzte wollen auch keine Wunder, sondern Schritt für Schritt die Wiederherstellung alter Rechte.

 


o Wir wollen, dass unsere Patienten ihre Beiträge auch in Form von Leistungen erhalten.
o Wir wollen, dass die ursprünglichen Prinzipien der Festzuschüsse im Bereich des Zahnersatzes angewandt werden.
o Die Beiträge in Höhe von 0,45% müssen für Zahnbehandlung zur Verfügung gestellt werden und dürfen nicht für Bandenwerbung in Fußballstadien Verwendung finden.
o Der soziale Stand sollte in unserer Gesellschaft nicht an den Zähnen erkennbar sein.
o Die Grundversorgung hat ein Niveau angenommen, das nicht der Beitragshöhe entspricht. Hier muß erheblich nachgebessert werden.
o Alle überzogenen Vorschriften beim Busdienst, in den RKI-Richtlinien und bei den QM-Vorschriften sind auf ein unverzichtbares Maß zurückzuschrauben.
o Überprüfungen der Praxen müssen auf das vereinbarte Maß begrenzt werden.
o Fortbildungen müssen in der Eigenverantwortung der Zahnärzte bleiben. Sanktionen haben zu unterbleiben.
o Die Festzuschüsse müssen entbürokratisiert und vereinfacht werden.
o Der Verwaltungsaufwand muss vereinfacht werden
o Budgets zur Zahnerhaltung müssen beseitigt werden
o Kostenerstattung muss im Sinne einer Globalisierung ohne Abstriche für die Bevölkerung ermöglicht werden.
o Der milliardenteure Gesundheitsfonds ist abzuschaffen.
o Die elektronische Gesundheitskarte ist abzuschaffen. Sie nützt nur der Großindustrie
o Hauptberufliche Ärztevertreter sind wieder abzuschaffen.

Man kann diese Liste unendlich weiterführen. Das System wird durch unsere Forderung nicht teurer sondern internationalisiert.
Das Wahlergebnis der CSU ist Ausdruck einer Unzufriedenheit der Basis. Die Schikanen der letzten Jahre sind für alle Beteiligten des Gesundheitswesens nicht begründbar und auch nicht notwendig. Noch immer geht die Politik auf die Sorgen der Freiberufler nicht ein, ist abgehoben. Mit kleinen kostenfreien Änderungen ließe sich das Vertrauen wiedergewinnen. Vertrauen, das die Betroffenen im Gesundheitswesen auch unter Mithilfe Seehofers verloren haben. Der Einfluss der Ärzte ist nicht zu unterschätzen. Wenn die Politik klug ist, hört sie auf die Basis der Ärzte und nicht auf hauptamtliche Funktionäre. Wir haben einen hohen Durchsatz an Wählern in unseren Praxen und wir werden weiterhin unseren Einfluss geltend machen. Das Bündnis von Ärzten und Patienten steht. Wir haben ein Langzeitgedächtnis und vergessen nicht die Demütigungen der vergangenen Regierungen.

Dr. Löffler, 1. Vorsitzender der AFZ Oberbayern e.V.