Neujahrsgruß

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen
verehrte Homepagebesucher,


das neue Jahr 2007 wird uns mit der Gesundheitsreform eine wesentliche gesellschaftliche Veränderung in Richtung „Einheitsversorgung“ bringen. Damit knüpft unsere Politik an die desolate Tradition der gescheiterten Gesundheitsversorgung der ehemaligen DDR an.


Noch versucht die CSU in einem Schattenboxkampf sich den Anschein eines Widerstandskämpfers gegen dieses „Wettbewerbsstärkungsgesetzes“ zu geben. Allein die Tatsache, dass unser Ministerpräsident mit seinen ideologischen Zulieferern aus dem Sozialministerium den Eckpunkten, trotz mehrfachen Mahnens der Fachleute über die Folgen, zugestimmt hat, lässt erahnen, dass sich nicht mehr viel ändern wird.
Am Ende wird es wieder heißen: „Wir haben einen guten Kompromiss gefunden“ und alle heben im Fraktionszwang die Hände ohne wirklich zu wissen, worüber sie abstimmen.
Es scheint in unserem Land nicht mehr üblich zu sein, vor einer Entscheidung die Inhalte zu prüfen und die Konsequenzen durchzudenken. Jeden Tag wird im Zuge eines populistischen Aktionismus eine neue Sau durchs Dorf getrieben und unsere politischen Führer finden sich dabei in vorderster Reihe.
Genau das ist es, was der Basis in unserem schönen Bayernlande gewaltig stinkt. Es traut sich nur niemand wirklich aufmucken und wenn, dann wird man, wie Frau Pauli, gnadenlos öffentlich nieder geknüppelt.
Auch wir Zahnärzte durften unsere Kritik, trotz vieler Reformvorschläge, durch das staatliche Machtmonopol spüren, in dem man einfach einen staatlichen Kommissar einsetzte, der zu Lasten der Bevölkerung und der Zahnärzte Entscheidungen traf, die pro Kasse und gegen die Bevölkerung gerichtet waren.
Zuverlässigkeit und Planbarkeit sind in unserer Politik zu einem Fremdwort geworden. Stoiber ist dabei nicht unschuldig und hat dem Ansehen Bayerns erheblichen Schaden zugefügt. Die Kritik kommt daher nicht von Ungefähr.
Eine demokratische Partei muss eine interne Kritik vertragen können und eine Basis muss kritikfähig sein und nicht zu Duckmäusertum verkommen. Dass Dossiers im politischen Alltag üblich sind, durften auch wir in unserem politischen Wirken erfahren. Wenn man allerdings aufbegehrt, ist es wichtig, einen entsprechenden Gegenkandidaten zu besitzen. Wenn sich Spitzenkandidaten auf dem derzeitig üblichen Parteiweg anbiedern müssen, ist ihr Rücken sowieso zu einem gummiartigen Etwas degeneriert. Aufrechte Reformer haben in unserem Land kaum eine Chance. Die Geradlinigkeit der politischen Richtung bestimmt fast nur der Ministerpräsident und der bewegt sich mehr denn je auf Ab- und Umwegen.

Ich wünsche Ihnen trotz aller schlechter Erwartungen und positiver Statistikfälschungen, dass Sie gesund ins Neue Jahr 2007 kommen und hoffe gemeinsam auf eine bessere Entwicklung.

Ihr
Dr. Löffler