Elektronische Gesundheitskarte

Mit einem einstimmigen Beschluss hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen in Frankfurt ein politisches Zeichen gegen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte gesetzt. Die Mitglieder der
Vertreterversammlung beschlossen, einen bestehenden Gesellschaftervertrag mit der "Arbeitsgemeinschaft Telematik" unverzüglich zu kündigen.


"Die hessischen Ärzte und Psychotherapeuten sind nicht länger bereit,
finanzielle Mittel für ein Projekt aufzubringen, das keinerlei Nutzen
für Ärzte und Patienten hat. Im Gegenteil: Ärzte und Psychotherapeuten
sollen die Kosten eines Projektes tragen, das dem
Arzt-Patientenverhältnis schadet und die Vertragsärzte und
-psychotherapeuten in ganz Deutschland 1,4 Milliarden € kosten würde.
Wenn Politik und Krankenkassen den „gläsernen Patienten“ wollen, sollen
sie auch die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung stellen. In Zeiten
immer weiter zurückgehender Honorare ist ein solches Projekt gegenüber
den hessischen KV-Mitgliedern nicht zu vertreten", sagt der Vorsitzende
der Vertreterversammlung, Frank Dastych.

Das Endziel der elektronischen Versichertenkarte ist es, alle Erkrankungen und Therapien, sämtliche Arztbriefe und Rezepte von der Wiege bis zur Bahre elektronisch zu speichern.
Damit wird jeder Bürger total erfasst und kann jederzeit durchleuchtet werden. Der deutsche Bundesbürger wird zum transparentesten Individuum auf der Welt, wobei praktisch kein effektiver Datenschutz besteht. Nicht auszudenken, wenn sich diagnostische Fehler einschleichen oder der Staat auf diese Daten zurückgreift.

Sollten Sie ein Verkehrsdelikt mit Alkohol begehen, so ist es der Staatsanwaltschaft ein Leichtes in Ihren Gesundheitsdaten zu recherchieren, ob Sie gesundheitliche Probleme haben, die einen generellen Führerscheinentzug rechtfertigen. Es gibt noch viele andere Varianten, die eine Verwendung gegen Sie möglich machen.

Nicht nur deshalb ist die Gesundheitsreform eine Gefahr für jeden einzelnen Bürger.

Dr. Löffler