Gesundheitsreform – Irrungen und Wirrungen

Leider wird die Bevölkerung Deutschlands mit den „Reformen“ von den Regierungsparteien gehörig an der Nase herumgeführt.
Zuerst nimmt sie dem Gesundheitswesen den Anteil der Tabaksteuer um gleichzeitig von der Notwendigkeit zu sprechen, dass mit Steuern die kostenlos mitversicherten Kinder in der GKV zu finanzieren sind.
Wo der derzeitige Geldbedarf herrührt, ist normal nicht mehr nachzuvollziehen. Die Kinder waren in der Vergangenheit schon immer kostenlos mitversichert, warum jetzt 16 Milliarden zusätzlich über Steuern finanzieren.


Die ambulant tätigen Ärzte sind seit Jahren budgetiert. Die Zahnärzte sind seit 13 Jahren budgetiert. Auch die Krankenhäuser sind seit einiger Zeit budgetiert.
Was versteht man unter „budgetiert“ sein? Ärzte und Zahnärzte bekommen vom Gesetzgeber nur so viele Geldmittel zugestanden, wie die Grundlohnsummenentwicklung den Krankenkassen Einnahmen beschert. Echte Mehrausgaben gibt es nicht. Woher kommen also die hohen Defizite? Vielleicht war die Werbung bei den Kassen zu hoch? Vielleicht ist zu viel für Kochkurse und Fitnesscenter ausgegeben worden?
Erbringen Zahnärzte mehr Leistungen, als das Budget vorsieht, so müssen diese die erhaltenen Gelder im Folgejahr an die Kassen wieder zurückzahlen. Effektiv bedeutet dies, dass die Zahnärzte Leistungen kostenlos erbracht haben, ähnlich ist es bei den Ärzten.
Als Beispiel: Ein Bauunternehmen hat ein Bauvolumen zur Verfügung. Die Bauherren haben aber Sonderwünsche, die die Bausumme erheblich übersteigen. Die Bauarbeiter werden gezwungen Sonderschichten zu fahren und Mehrarbeit zu leisten. Am Ende des Jahres wird ihnen allerdings eröffnet, dass sie zwar sehr fleißig waren, aber für die Mehrstunden erhielten sie keine Vergütungen.
Allein in Bayern wurden bei einer Kasse im Jahr für ca. 28 Millionen € Leistungen kostenlos erbracht. Geld, das für Investitionen und für Gehälter in den Praxen fehlt.

Bei folgenden Kassen sind die Honorare nicht gesichert und die KZVB zahlt als Handlanger der Kassen nur einen Verrechnungspunktwert.
Krankenkasse Kassennummer Zeitraum
Vereinigte IKK 111350069337 vom 03.07.2006 bis 14.07.2006
IKK-Südwest–Direkt 111930330135 vom 03.07.2006 bis 16.08.2006
Knappschaft 111840500600 vom 03.07.2006 bis 30.08.2006
Bundes-IKK (BIG) 111350108030 vom 03.07.2006 bis 30.09.2006
Nord und Mitteldeutsche IKK (W) 111100300554 vom 03.07.2006 bis 30.09.2006
IKK Gesund Plus (O) 111120296154 vom 03.07.2006 bis 30.09.2006
Nord und Mitteldeutsche IKK (O) 111100297054 vom 03.07.2006 bis 30.09.2006
IKK Hamburg 111150015432 vom 03.07.2006 bis 30.09.2006
IKK Weser-EMS 111240051004 vom 03.07.2006 bis 30.09.2006

Bürokratismus
Stoiber spricht von Bürokratieabbau. Wie sieht die Wirklichkeit aus? Vor der letzten Reform konnte der Zahnarzt bei einem locker geschlagenen Zahn sofort mit der Therapie beginnen. Heute muss er erst einen Antrag auf Genehmigung stellen, erst dann, wenn dieser genehmigt ist, kann er die Sofortmaßnahme einleiten (Vielleicht nach 2 oder 3 Tagen). Dieser Irrsinn kostet nicht nur Verwaltungskosten in der Praxis, sondern auch bei den Kassen. Es ist ein Beispiel unter Tausenden. Jetzt wissen Sie, wo Ihre Beiträge verschleudert werden.

Die E-Card oder elektronische Versichertenkarte

ist ein Hobby von Christa Stewens und Ulla Schmidt. Der Zweck und das Ziel ist es, ein gigantisches Datenwerk jedes einzelnen Bürgers von der Wiege bis zur Bahre aufzubauen und auf einem Zentralserver zu speichern. Dies ist ein Overkill für Intimdaten. Schnüfflern und Hackern sind keine Grenzen gesetzt. Wehe dem, der nicht gesund ist. Beckstein hätte vermutlich auch am liebsten noch das DNS-Profil festgehalten.

Stasimethoden sind ein Klacks gegen die Auswüchse in unserem Gesundheitswesen. Das Arztgeheimnis ist nur noch Theorie. Wenn man sicher gehen will, sollte man ganz privat die Leistungen des Arztes bezahlen und Stillschweigen vereinbaren.

Dr. Löffler, ehemaliger Vorsitzender einer sinnlosen Körperschaft des öffentlichen Rechts, dem es nicht gelang, diese abzuschaffen.