Offener Brief an Daniel Bahr
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- Erstellt: Mittwoch, 07. September 2011 00:00
Offener Brief im September 2011
Sehr geehrter Herr Minister Bahr,
Ihre Drohung, den Ärzten mit zu langen Warteterminen die Honorare zu kürzen oder gar die Zulassung zu entziehen, zielt völlig ins Leere und an den Ursachen vorbei.
Sie werden sicher Ärzte finden, bei denen Sie sofort Termine bekommen. Ob es allerdings die sein werden, die Ihren Ansprüchen genügen, wird die große Frage sein.
Auch ein Arzt hat Anspruch auf eine gewisse Lebensqualität, wie jeder andere Arbeiter, Polizist oder Selbstständige. Meine Erkenntnis ist, dass viele Ärzte weit mehr arbeiten als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Gerade Ihr Ministerium hat uns in der Vergangenheit mit oft sinnlosem Bürokratismus überschüttet, der uns viel Behandlungszeit kostet. Behandlung bedeutet auch Zuwendung. Zuwendung und Professionalität ist zeitaufwendig.
Sollen wir wirklich unsere Qualität in Frage stellen, um die beschissenen Honorare nicht noch weiter gekürzt zu bekommen? Wir können heute unseren Mitarbeitern kaum noch anständige Löhne für die abgeforderte Leistung bezahlen, weil die Honorare nicht ausreichen.